Ich hab im Chemiestudium öfter mit Natronlauge gearbeitet. Grundsätzlich gilt: Keine Angst vor den Chemikalien haben, aber Respekt.
Es gibt echt hinterhältige Chemikalien, aber Natronlauge ist ziemlich geradlinig. Wenn du was abbekommst, dann merkst du es auch.
Arbeite bitte nicht ohne Schutzbrille! NaOH ist sehr gut darin, Gewebe aufzulösen, und beim Auge reichen schon kleine Schäden, um dein Sehvermögen zu verhunzen. Das ist so: Wenn die NaOH 0,1mm von deiner Haut ablöst, dann ist das noch tote Hautschicht und im Grunde ein Peeling. Wenn 0,1mm von deiner Hornhaut weg sind, ist das ein permanenter Sehschaden.
Auf der Haut ist die Lauge recht glimpflich. Ich empfehle keinem, sich damit die Hände zu waschen. Aber wenn man täglich damit arbeitet, saut man sich halt schon mal ein.
Eine Verätzung läuft so ab: Zuerst fühlt sich die Haut glitschig an. Das kommt unter anderem davon, daß Fett aus der Haut verseift wird. Als nächstes fängt die Haut an zu jucken, dann zu brennen. Irgendwann kommen dann rote Stellen, und dann wird es fies. Vorzugsweise sollte man sich, sobald man das Geglitsche merkt, spätestens beim Jucken die Hände waschen. Mit reichlich Wasser. Dann tritt auch kein weiterer Schaden auf.
Wenn du deine Kleidung einsaust, steig so wie du bist unter die Dusche, Wasser marsch, und dann direkt die Kleidung ausziehen. Und am besten die vollgesaugten Kleidungsstücke so wenig wie möglich über die Haut reiben. Natürlich nur, wenn deine Klamotten großflächig vollgesaugt sind. Wenn du einen Spritzer auf den Ärmel bekommst, kannst du das Ganzen einfach im Waschbecken machen.
