Hallo Chris,
natürlich kannst du die fertige NaOH-Lauge zum Verseifen nehmen. Voraussetzung ist natürlich, dass du deine benötigte Menge korrekt berechnest. Die gängigen Seifenrechner spucken meist das Ergebnis für reines NaOH, also in körniger Form aus. Für dein Rezept musst du dann die doppelte Menge des 50%igen Laugenkonzentrats verwenden und gegebenenfalls weiter verdünnen, um auf die benötigte Flüssigkeitsmenge zu kommen. Diese ist wiederum von deinem Rezept und deinen Vorlieben abhängig.
Dabei aber bitte immer darauf achten, die konzentrierte Lauge zum Wasser zu geben, nicht umgekehrt! Es wird sich in jedem Fall beim Verdünnen weiter Wärme bilden!
Die Verwendung von Laugenkonzentrat ist aber nicht weniger gefährlich als wenn du das NaOH selbst auflöst! Die komplette Schutzausrüstung und sorgfältiger Umgang mit den ätzenden Chemikalien ist in jedem Fall nötig! Ich kann mir vorstellen, dass es schwieriger ist, die genaue Menge Konzentrat abzuwiegen als das NaOH in fester Form.
Vorteile bei der Verwendung von Laugenkonzentrat sind sicherlich, dass die Lauge schneller auf Arbeitstemperatur gekühlt ist, dass beim Verdünnen weniger reizende Dämpfe entstehen, dass keine ungelösten NaOH-Kristalle in der Lauge sind und dass man beispielsweise Milchlauge einfacher mit Micheiswürfeln und 1:1-Lauge herstellen kann. Ein Nachteil wäre, dass Laugenzusätze wie Seide oder Wolle die Hitze benötigen, die beim Auflösen des festen NaOH freigesetzt wird.
Ich selbst habe noch nicht mit Laugenkonzentrat gearbeitet, aber ich würde es nicht von vornherein ablehnen, denn ich sehe durchaus Vorteile darin.

Berichte doch mal von deinen Erfahrungen, wenn du es ausprobierst.