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Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 22:54
von seifenhexchen
Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe ich bin hier richtig mit meinen Fragen.
Ich habe heute meine dritte Seife gesiedet und mir ist in Zusammenhang mit meinen bisherigen Laugen einiges unklar. Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen und ein paar Tipps geben.

Beim ersten Mal hat alles perfekt funktioniert, ich hatte zuerst Zitronensäure aufgelöst (3% der Gesamtfettmenge) und 2/3 des geplanten Wassers verwendet (der Rest kam in Form von Kokosmilch und Banane in den Seifenleim). Danach habe ich die Lauge angerührt. Sie wurde heiß und klar und ist dann langsam abgekühlt.

Bei meiner zweiten Seife habe ich gefrorene Milch als Laugenflüssigkeit verwendet. Da wir sehr hartes Wasser haben, wollte ich nicht auf Zitronensäure verzichten und habe sie langsam nach der Auflösung des NaOH zugegeben und ewig lang herumgerührt (ich weiß, dass die Reihenfolge umgekehrt besser wäre, aber die Milch war eben schon eingefroren). Das Ganze bekam dann eine etwas seltsame Konsistenz und wurde bröckelig. Ich habe die Bröckchen (sahen kristallartig aus) dann mit einem Sieb aufgefangen. Ich nehme an, dass es wohl ein Teil der Zitronensäure war, der sich da nicht aufgelöst hat, was meint Ihr? Jetzt frage ich mich nur, ob die Seife überhaupt verwendbar sein wird. Weil für die Zitronensäure ist ja eine bestimmte Menge NaOH extra vorgesehen. Wenn jetzt aber ein Teil dieser Zitronensäure fehlt wäre ja dann zuiel NaOH in der Seife oder?
Meint Ihr, man könnte die Zitronensäure auch schon in der Milch auflösen und mit dieser dann einfrieren?

Bei meiner dritten Seife (heute gesiedet) nahm ich wieder 2/3 der beabsichtigen Wassermenge (1/3 der Wassermenge sollte als Milch mit Avocado in den Seifenleim). Ich habe die Zitronensäure (diesmal 5%) nun wieder wie beim ersten Mal zuerst aufgelöst, dann langsam das NaOH dazu. Es schien alles normal, war flüssig und klar, dann leicht trüb. Nach dem Abkühlen auf ca. 35-40 Grad wurde das Ganze aber dann auf einmal wie ein Brei. Schon noch so, dass es aus dem Glas fließen konnte, aber doch ziemlich trüb und dickflüssig. Ist das normal? Könnte es an der Menge der Zitronensäure liegen? Oder an der Temperatur?

Ich würde mich freuen, wenn jemand ein bißchen Licht ins Dunkel bringen könnte.

Liebe Grüße, seifenhexchen :besen_reiter:

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 23:07
von Motte
Zu Deinem zweiten Versuch: Milch und Zitronensäure geht nicht gut. Die Zitronensäure denaturiert das Milcheiweiß - Casein fällt aus. Könnte mir vorstellen, dass sich das während des Verseifungsprozesses auch nicht mehr auflöst.

Hattest Du bei Deinem dritten Versuch noch Salz oder Zucker in der Lauge? Bei meiner letzten Haarseife hatte ich 5 % GFM Zitronensäure in der Lauge und Salz; allerdings etwas mehr Wasser. Das hat sich aufgrund des Salzes etwas eingetrübt, aber dickflüssig ist die Lauge auch bei Zimmertemperatur nicht geworden. Das hatte ich bisher nur bei nahezu gesättigter Sole und anderen Zusätzen wie Seide oder Wolle.

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 23:11
von Petra Trautes
Viele Erfahrungswerte mit Zitronensäure habe ich selber noch nicht gesammelt (erst eine Seife damit gesiedet, und die auch "nur" komplett mit Wasser). Aber erst gestern habe ich im Buch von Brigitte Bräutigam "Feine Seifen & Badeöle" auf S. 57 gelesen, dass Zitronensäure mit 1 - 3 % der GFM dosiert werden soll.

Warum, das steht leider nicht mit bei.

Aber um die andere Frage zu beantworten: ich denke, dass sich die Zitronensäure auch in Milch lösen lassen würde, aber könnte es dann sein, dass die Milch dann sauer wird und evtl. klumpt oder flockt? In einem solchen Fall würde ich glaube ich eher zu Milchpulver greifen (habe es mir aus diesem Grund bei meiner letzten Bestellung gekauft) und die Milch dann eben später zum SL geben.

Vielleicht weiß es aber jemand noch ganz genau.

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 23:12
von seifenhexchen
Motte hat geschrieben:Zu Deinem zweiten Versuch: Milch und Zitronensäure geht nicht gut. Die Zitronensäure denaturiert das Milcheiweiß - Casein fällt aus. Könnte mir vorstellen, dass sich das während des Verseifungsprozesses auch nicht mehr auflöst.

Hattest Du bei Deinem dritten Versuch noch Salz oder Zucker in der Lauge? Bei meiner letzten Haarseife hatte ich 5 % GFM Zitronensäure in der Lauge und Salz; allerdings etwas mehr Wasser. Das hat sich aufgrund des Salzes etwas eingetrübt, aber dickflüssig ist die Lauge auch bei Zimmertemperatur nicht geworden. Das hatte ich bisher nur bei nahezu gesättigter Sole und anderen Zusätzen wie Seide oder Wolle.
Liebe Andrea,

danke für Deine rasche Antwort.

Das mit dem Casein hab ich bislang noch nie gelesen, vielen Dank für diesen Rat, auch wenn er mich nicht ganz glücklich macht... ich möchte doch so gerne Milchseifen machen, aber aufgrund des sehr harten Wassers auch unbedingt Zitronensäure verwenden. Tja, da werde ich mich dann wohl oder übel für eine Sache entscheiden müssen.

Beim dritten Versuch hatte ich sonst nichts in der Lauge. Auch sonst keine Zusätze. Da bin ich nach wie vor ratlos.

Liebe Grüße, seifenhexchen :besen_reiter:

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 23:15
von Petra Trautes
Das hier habe ich auch noch gefunden - bringt aber auch keine weitere Erklärung.

Aber Andrea und ich hatten die gleiche Idee/Erklärung bzw. Zitronensäure und Milchprodukt, nur sie hat es besser erklärt. :daumen_hoch:

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 23:16
von seifenhexchen
Petra Trautes hat geschrieben:Viele Erfahrungswerte mit Zitronensäure habe ich selber noch nicht gesammelt (erst eine Seife damit gesiedet, und die auch "nur" komplett mit Wasser). Aber erst gestern habe ich im Buch von Brigitte Bräutigam "Feine Seifen & Badeöle" auf S. 57 gelesen, dass Zitronensäure mit 1 - 3 % der GFM dosiert werden soll.

Warum, das steht leider nicht mit bei.

Aber um die andere Frage zu beantworten: ich denke, dass sich die Zitronensäure auch in Milch lösen lassen würde, aber könnte es dann sein, dass die Milch dann sauer wird und evtl. klumpt oder flockt? In einem solchen Fall würde ich glaube ich eher zu Milchpulver greifen (habe es mir aus diesem Grund bei meiner letzten Bestellung gekauft) und die Milch dann eben später zum SL geben.

Vielleicht weiß es aber jemand noch ganz genau.
Liebe Petra,

ganz lieben Dank auch für Deine rasche Antwort.

Auch ich habe öfters gelesen, dass Zitronensäure bis 3 % dosiert werden soll, vereinzelt jedoch auch schon andere Erfahrungsberichte gelesen, wonach 5 % problemlos möglich waren.

Deinen Tipp werde ich jedenfalls beherzigen und in Hinkunft einfach, wie ich es teilweise ohnehin gemacht habe, die Milch wieder als als Teil der Gesamtflüssigkeit in den fertigen Seifenleim geben.

LG seifenhexchen :besen_reiter:

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mo 26. Jun 2017, 23:21
von Motte
seifenhexchen hat geschrieben:
Motte hat geschrieben:Zu Deinem zweiten Versuch: Milch und Zitronensäure geht nicht gut. Die Zitronensäure denaturiert das Milcheiweiß - Casein fällt aus. Könnte mir vorstellen, dass sich das während des Verseifungsprozesses auch nicht mehr auflöst.

Hattest Du bei Deinem dritten Versuch noch Salz oder Zucker in der Lauge? Bei meiner letzten Haarseife hatte ich 5 % GFM Zitronensäure in der Lauge und Salz; allerdings etwas mehr Wasser. Das hat sich aufgrund des Salzes etwas eingetrübt, aber dickflüssig ist die Lauge auch bei Zimmertemperatur nicht geworden. Das hatte ich bisher nur bei nahezu gesättigter Sole und anderen Zusätzen wie Seide oder Wolle.
Liebe Andrea,

danke für Deine rasche Antwort.

Das mit dem Casein hab ich bislang noch nie gelesen, vielen Dank für diesen Rat, auch wenn er mich nicht ganz glücklich macht... ich möchte doch so gerne Milchseifen machen, aber aufgrund des sehr harten Wassers auch unbedingt Zitronensäure verwenden. Tja, da werde ich mich dann wohl oder übel für eine Sache entscheiden müssen.

Beim dritten Versuch hatte ich sonst nichts in der Lauge. Auch sonst keine Zusätze. Da bin ich nach wie vor ratlos.

Liebe Grüße, seifenhexchen :besen_reiter:
Du kannst Milchseifen machen, aber das Milchprodukt dann erst in den Seifenleim geben. Das NaOH neutralisiert ja die Zitronensäure - Natriumcitrat entsteht.

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Mi 28. Jun 2017, 06:22
von Kitty-Curl
Hallo :winkt_lieb:
Leider gehöre ich auf Grund unseres harten Betonwassers auch zur ZS-Fraktion. Ich seifle NIE ohne und mach auch meine Milchseifen damit.
Einsatz liegt immer zw. 3 und 5 %.

Seifenhexchen du solltest auf alle Fälle die ZS VOR dem NaoH lösen!
Bei Milchseifen löse ich die ZS vorher in etwas Wasser, geb dir dann zur Milch (ich nehme immer etwas kalte Milch kühle dann während der NaoH Zugabe mittels Milcheiswürfel runter) und erst dann kommt das NaoH dazu.

Das Phänomen mit dem "Milchlaugenbrei" hatten wir schon Mal diskutiert (irgendwo in einem Milchseifen-Thread).
Ich hab das besonders schlimm bei Schaf und Ziegenmilch.
Es ist als würde es ausflocken...
Wir sind dann irgendwo darauf gekommen, dass es wohl zu einer Verseifung vom Milchfett kommt, was da so anstockt und den Brei ergibt...
Wenn es zu dick ist, geb ich etwas Wasser zur Lauge und streiche das Ganze dann durch ein Sieb, das geht ganz gut.

Ansonsten hab ich mit der ZS keine Probleme, es sei denn ich gebe Seife dazu, dann wird es etwas dicker, aber ob das mit der ZS zu tun hat, weiß ich nicht...

Bei deinem Dritten Seifchen liegt vielleicht der reduzierte Wassergehalt in Verbindung mit der ZS an der etwas dickeren Lauge... :am_kopf_kratz:

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Sa 1. Jul 2017, 21:49
von seifenhexchen
Kitty-Curl hat geschrieben:Hallo :winkt_lieb:
Leider gehöre ich auf Grund unseres harten Betonwassers auch zur ZS-Fraktion. Ich seifle NIE ohne und mach auch meine Milchseifen damit.
Einsatz liegt immer zw. 3 und 5 %.

Seifenhexchen du solltest auf alle Fälle die ZS VOR dem NaoH lösen!
Bei Milchseifen löse ich die ZS vorher in etwas Wasser, geb dir dann zur Milch (ich nehme immer etwas kalte Milch kühle dann während der NaoH Zugabe mittels Milcheiswürfel runter) und erst dann kommt das NaoH dazu.

Das Phänomen mit dem "Milchlaugenbrei" hatten wir schon Mal diskutiert (irgendwo in einem Milchseifen-Thread).
Ich hab das besonders schlimm bei Schaf und Ziegenmilch.
Es ist als würde es ausflocken...
Wir sind dann irgendwo darauf gekommen, dass es wohl zu einer Verseifung vom Milchfett kommt, was da so anstockt und den Brei ergibt...
Wenn es zu dick ist, geb ich etwas Wasser zur Lauge und streiche das Ganze dann durch ein Sieb, das geht ganz gut.

Ansonsten hab ich mit der ZS keine Probleme, es sei denn ich gebe Seife dazu, dann wird es etwas dicker, aber ob das mit der ZS zu tun hat, weiß ich nicht...

Bei deinem Dritten Seifchen liegt vielleicht der reduzierte Wassergehalt in Verbindung mit der ZS an der etwas dickeren Lauge... :am_kopf_kratz:
Hallo,

ich danke auch Dir für Deine Antwort..
Schön, dass ich mit meinem Kalkwasserproblem hier nicht alleine bin :badezimmer72:
Ich werde das bei Gelegenheit auf jeden Fall auch mal ausprobieren, so wie Du das hier beschrieben hast. Merkst Du eigentlich einen Unterschied in der Seife, je nachdem ob Du 3 oder 5 % verwendet hast? Das würde mich noch interessieren..

Liebe Grüße, seifenhexchen :besen_reiter:

Re: Konsistenz der Lauge (mit Zitronensäure)

Verfasst: Sa 1. Jul 2017, 22:47
von Kitty-Curl
seifenhexchen hat geschrieben:
Kitty-Curl hat geschrieben:Hallo :winkt_lieb:
Leider gehöre ich auf Grund unseres harten Betonwassers auch zur ZS-Fraktion. Ich seifle NIE ohne und mach auch meine Milchseifen damit.
Einsatz liegt immer zw. 3 und 5 %.

Seifenhexchen du solltest auf alle Fälle die ZS VOR dem NaoH lösen!
Bei Milchseifen löse ich die ZS vorher in etwas Wasser, geb dir dann zur Milch (ich nehme immer etwas kalte Milch kühle dann während der NaoH Zugabe mittels Milcheiswürfel runter) und erst dann kommt das NaoH dazu.

Das Phänomen mit dem "Milchlaugenbrei" hatten wir schon Mal diskutiert (irgendwo in einem Milchseifen-Thread).
Ich hab das besonders schlimm bei Schaf und Ziegenmilch.
Es ist als würde es ausflocken...
Wir sind dann irgendwo darauf gekommen, dass es wohl zu einer Verseifung vom Milchfett kommt, was da so anstockt und den Brei ergibt...
Wenn es zu dick ist, geb ich etwas Wasser zur Lauge und streiche das Ganze dann durch ein Sieb, das geht ganz gut.

Ansonsten hab ich mit der ZS keine Probleme, es sei denn ich gebe Seife dazu, dann wird es etwas dicker, aber ob das mit der ZS zu tun hat, weiß ich nicht...

Bei deinem Dritten Seifchen liegt vielleicht der reduzierte Wassergehalt in Verbindung mit der ZS an der etwas dickeren Lauge... :am_kopf_kratz:
Hallo,

ich danke auch Dir für Deine Antwort..
Schön, dass ich mit meinem Kalkwasserproblem hier nicht alleine bin :badezimmer72:
Ich werde das bei Gelegenheit auf jeden Fall auch mal ausprobieren, so wie Du das hier beschrieben hast. Merkst Du eigentlich einen Unterschied in der Seife, je nachdem ob Du 3 oder 5 % verwendet hast? Das würde mich noch interessieren..

Liebe Grüße, seifenhexchen :besen_reiter:
Wirklich viel Unterschied hab ich nicht bemerkt. 5 % hab ich nur bei einigen Haarseifen verwendet, aber irgendwie wasch ich mir eh mit allen Seifen die Haare - und konnte da aber keine enormen Unterschiede feststellen...muss ich Mal mehr darauf achten... nicken_freudig: