Eigentlich ist es nicht schwierig. Dazu benötigt es nur wenige Dinge:
1. Ein Rezept, das lange fließfähigen Leim ergibt, ist das wichtigste. Er muss mindestens 20 min im dünnflüssigen Stadium bleiben, damit genug Zeit bleibt, bis die Schichten jeweils fest geworden sind und die nächste Portion darübergegeben werden kann. Petras Hautsache-mild-Rezept ist beispielsweise hervorragend geeignet. Ausgehend davon und von anderen bewährten Swirlrezepten habe ich meine Rezepte so zusammengesetzt, dass sie aus 25-33 % Schaumfetten plus Rizinusöl, 7-9 % Kakaobutter (für die Festigkeit) und 30 % oder mehr Olivenöl (für noch mehr Härte und langsame Verseifung) bestehen. Der Rest sind dann andere pflegende Öle, wie Avocado, Soja, Argan, Traubenkern, Mandel oder auch Distel HO oder Sonnenblume HO. Auf Sheabutter verzichte ich in diesen Rezepten, weil sie bei kühlem Arbeiten gern mal einen False Trace erzeugt. Auch auf Reiskeimöl, weil es zumindest in höheren Konzentrationen den Seifenleim anziehen lässt.
2. Kalt arbeiten! Lauge und Fette haben bei mir bei der Vereinigung so um die 28°C. Ich messe immer mit einem Infrarotthermometer, weil der Handwärmetest zu ungenau ist.
3. Nicht zu lange pürieren! Es braucht nur wenige Pürierstöße, um das Cremesuppenstadium zu erreichen. Wenn die ersten Seifenschlieren auf der Oberfläche der Masse erscheinen, ist Schluss. Ab da wird nur noch mit dem Spatel oder einem Stäbchen gerührt.
4. Ein PÖ, das innerhalb von 1-2 min andickt! Es wird erst kurz vor dem Einfüllen in den fertig gefärbten Leim gerührt, gründlich, aber nicht zu lange. Den Leim sofort zügig einfüllen, damit er sich von selbst glattlegt und die geraden Schichten erzeugt.
5. Warten, bis die untere Schicht fest genug ist, eine weitere Portion Leim zu tragen, ohne einzubrechen. Das sieht man am veränderten Glanz der Oberfläche. Wenn sich bei kurzem Schrägstellen der Form nichts mehr bewegt, ist sie bereit. Die nächste Schicht wird vorsichtig über einen Spatel laufend eingefüllt.
Alternativ kann man natürlich jedes andere Rezept verwenden, wenn man jede Schicht einzeln mit Lauge frisch anrührt, aber das ist mir zu aufwändig.