Ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest! Zur Feier des Tages habe ich heute niedliche Karotten-Yak-Häschen mitgebracht.
Vor einigen Wochen bekam ich von der lieben krapi ein besonders außergewöhnliches Geschenk zugeschickt - Yakfett! Ich war neugierig, ob Seifen mit diesem exotischen Fett ähnliche Eigenschaften haben wie mit Rindertalg gesiedete. Die Yaks gehören immerhin auch zu den Rindern, also sollte ihr Fett ganz ähnlich sein. Bei der Härte des puren Fetts stimmt das. Es ist jedoch aufgrund des höheren Carotingehaltes gelber und riecht auch etwas speziell. In Ermangelung einer eigenen Verseifungszahl habe ich dann auch die vom Rindertalg angewendet.
Auf der Suche nach einem Rezept, in dem schonmal Yakfett verseift wurde, bin ich über Brigittes Karotten-Yak gestolpert, in dem sie Möhrensaft als Laugenflüssigkeit verwendet. Auch krapi hat dieses Rezept schon nachgesiedet. Prima! Möhrensaft ist schon lange auf meiner "Tapete" der Will-ich-unbedingt-ausprobieren-Seifen, bis Ostern war es nicht mehr lange hin und die Häschenform wollte ich sowieso mal wieder verwenden - perfekt! Inspiriert von Brigittes Rezept und basierend auf einem 25er entstand folgende Zusammensetzung meiner Osterhäschen, die ich vor etwa sechs Wochen gesiedet habe:
Innere Werte:
- Öle und Fette: 25 % Kokosfett, 25 % Yakfett, 25 % Olivenöl, 20 % Avocadoöl, 5 % Rizinusöl
- Lauge: NaOH für 10 % Laugenunterschuss, 33 % (der GFM) frisch gepresster Möhrensaft, 1 TL* Salz, 2 TL* Sorbitol
- Zusätze: 1 EL* Kaolin
- Farbe: keine
- Duft: 4 % Mischung ätherischer Öle (Orange 10fach, Litsea, Lemongrass, Petitgrain, Amyris, Muskatellersalbei), frei nach C. Kasper
Der Seifenleim mit dem Yakfett ließ sich ganz problemlos herstellen und wäre sogar zum Swirlen gut geeignet gewesen. Ich habe hier bei höheren Temperaturen um die 40 °C arbeiten müssen, weil die festen Fette schon bei 35 °C wieder zu erstarren drohten. Für diese Seife habe ich sogar zum ersten Mal die Lauge vorsichtig im Wasserbad anwärmen müssen! Ich hatte sie mit dem eiskalten Möhrensaft so vorsichtig angerührt, dass sie nicht über 25°C warm wurde. Einen False Trace wegen zu kalter Lauge wollte ich aber unbedingt vermeiden.
Die fertigen Seifen sind wunderbar fest geworden und fühlen sich sehr glatt an. Leider hatten sie ein paar Tage nach dem Ausformen ganz furchtbar Sodaasche angesetzt, welche aber mit dem Dampfbügeleisen "weggebügelt" werden konnte. Deshalb glänzen die Häschen auf dem Foto auch so schön, auch wenn sie trocken sind.
Ein erster Anwaschtest eines Resteseifchens fiel gut aus: Die Möhren-Yak-Seife schäumt gut, allerdings wegen dem Saft ein wenig orange, macht die Hände sauber ohne Auszutrocknen und hinterlässt einen frischen, zitrischen Duft, der ganz hervorragend zu einer Möhrenseife passt! Sie weicht bei häufigem Kontakt mit Wasser auch nicht so schnell auf und wirkt auch nicht buttrig. Ich finde sie toll!
Alles in allem bestätigt diese Seife meine Vermutung: Das Yakfett ist im Verhalten in Seife mit Rindertalg vergleichbar. Ein herzlicher Dank nochmal an die liebe krapi, die mir diesen Exoten zum Testen geschenkt hat!
Vielen Dank schon mal fürs Ansehen und Kommentieren!