
Mensch, wie schnell die Woche schon wieder rum ist! Dabei muss ich euch doch noch dringend meine TSH-Bananenseife zeigen! Diese Seife hat den Namen "I'm Going Bananas" bekommen, weil sie mich beinahe in den Wahnsinn getrieben hat!

Wie ich im Quasselthread ja schon geschrieben habe, hatte ich vor rund zweieinhalb Jahren schon mal eine Bananenseife gemacht, die ist gründlich in die Hose gegangen. Das PÖ hatte rumgezickt, der Seifenleim hatte sich getrennt, wollte auch mit Wärmezufuhr nicht schön verseifen und aus den Formen sprangen hässliche, krisselige Etwasse, die nach der normalen Reifezeit nicht mal vernünftig schäumen wollten. Ich hatte es als Erfahrung abgebucht und die Seifen in die letzte Ecke meiner "Zum Aussalzen"-Kiste gesteckt. Vielleicht lag es ja an den Zusätzen, die ich verwendet hatte.
Also nun auf ein Neues! Das Rezept für den aktuellen Versuch wollte ich an Petras bewährtem Kokokabana-Rezept ausrichten. Petra selbst hatte mir mal ein Stück davon geschenkt und die Seife war ganz toll! Hell mit den typischen braunen Bananenpünktchen und dazu ein toller Duft nach Bananen! Durch das Austauschen einiger Öle und Anpassen der Anteile ist am Ende allerdings ein ganz anderes Rezept bei mir daraus geworden. Lediglich die Banane und die Kokosmilch im Leim sind geblieben.

Für die schön helle Farbe kam noch etwas Titandioxid in den Leim, zusammen mit etwas gelbem Pigment, damit sollte die Seife bananiger aussehen. Beim Duft habe ich lange überlegt. Nehme ich das PÖ Sweet Banana von behawe noch einmal, das mir vermutlich schon mal eine Seife zerschossen hat oder etwas ganz anderes, das dann aber nicht nach Banane duftet? Der Wunsch nach fruchtigem Bananenduft war stärker, also flugs die passende Menge PÖ abgewogen.
Der Seifenleim ließ sich problemlos herstellen. Eine halbe Banane habe ich in Kokosmilch feinst püriert und zum emulgierten Leim gegeben. Vor dem Einfüllen in die Formen noch schnell den Duft zugeben. Doch, ohje, statt anzudicken, wie es manche Fruchtdüfte gern tun, wurde der Leim immer flüssiger und meine schöne, glatte Emulsion zerbrach schließlich zu schmoddrigen Klümpchen, die in Öl schwimmen!

So ein Mist! Was nun? Erstmal weiterpürieren, dachte ich. Der Leim verbindet sich vielleicht wieder, wenn nur lange genug gerührt wird. Doch nichts da! Mein treuer Pürierstab drohte schon fast abzurauchen, bis ich merkte, dass nicht nur er, sondern auch der Leim bedenklich heiß wurde. Das Thermometer zeigte schon über 50°C an und stieg weiter.
Langsam wurde ich wirklich wütend und nahm die Sache persönlich.


Innere Werte:
Fette und Öle: Distelöl, Reiskeimöl, Kokosöl, Palmkernöl, Sheabutter, Kakaobutter, Rizinusöl, Jojobaöl
Lauge: NaOH für 15 % Laugenunterschuss, Wasser (1:1,1), Kokosmilch (Gesamtflüssigkeitsmenge 28 %)
Zusätze: 1/2 Banane (90 g) auf 450 g GFM
Farbe: etwas Titandioxid, Lemoncurd WEP (leider sieht man davon nichts mehr)
Duft: PÖ Sweet Banana (behawe)
Ich habe inzwischen meinen Frieden mit dieser Seife geschlossen, auch wenn sie nicht die hübscheste ist und meilenweit von dem entfernt ist, was ich mir vorgestellt habe. Ein erster Anwaschtest der Hobelreste hat trotz des hohen Laugenunterschusses schon ordentlich geschäumt. Die Seifen sind eh zum Duschen vorgesehen und werden bei mir im Seifensäckchen verschwinden. Bin schon gespannt, ob sie so schön pflegt, wie ich es mir bei der Komposition des Rezeptes erhofft habe.
Den Rest von diesem Bananen-PÖ werde ich auf jeden Fall nicht nochmal in einer kaltgesiedeten Seife verwenden! Da wird man ja irre und geht Bananas! Wegen des Titels habe ich jetzt die ganze Zeit diesen Song von Madonna im Ohr. Ohrwurm gefällig?
Vielen Dank fürs Mitfühlen, Lesen und Kommentieren!
